Das Tentakeltavernchen – Fotostrecke eines Geburtstages

Meine Larp-Geburtsfeier ist erfolgreich verlaufen. Ich will hier für jeden, der sich ein solches Unterfangen ebenfalls vorstellen kann, etwas über die Organisation, den Aufwand und die Durchführung schreiben. Zusätzlich folgt eine Bilderstrecke, die die wichtigsten Ereignisse zeigt.

Vorbereitung
Über die Planung hatte ich schon genug geschrieben. Hier will ich mich nochmal bei jedem bedanken, der seine Vorschläge und Kritik an der Veranstaltung mit mir geteilt hat. Ich gehe aber von dem Punkt aus, dass ein grober Plan, die ungefähre Anzahl der Gäste sowie das Gelände bekannt ist.

Ich habe ein Orga-Team aus 5 Leuten gehabt: 2 Haupt-SL’s (für den Aufbau der einzelnen Burgräume und der Steuerung des korrekten Ablaufes), 2 Köche und 1 Musiker. Das waren alles Freunde von mir, die zugleich auch noch NSC (Nicht-Spieler-Charakter) waren. Aufgrund der geringen Spieleranzahl von 14 Mann (es hatten 20 zugesagt, von denen am Veranstaltungstag noch 4 abgesagt haben) war das gerade so ausreichend. Wäre aber jemand ausgefallen, wäre der Ersatz schwer geworden. Ich kann hier nur dazu raten, immer gleich mit Ersatzleuten zu planen. Leider hatte ich schon ganz konkrete Spielercharaktere in die Geschichte verwoben. Nachdem einige von denen kurzfristig absagten, musste der Plot an bestimmten Punkten noch schnell vor dem Start verändert werden. In dem Falle ging jetzt alles gut, weil es sich konkret um einzelne Rätsel gehandelt hatte, die noch ausgetauscht werden konnten, wenn aber Schlüsselszenen davon betroffen werden, wird es kritisch. Ich habe mir zumindest darauf gemerkt, den Plot niemals von Spielercharakteren abhängig zu machen, bzw. die Planung des Plots so zu gestalten, dass die Spieler (durch Abwesenheit oder das nicht Erbringen einer Spielleistung) trotzdem noch weiter den Plot verfolgen können.

Tatsächlich wirkte vieles ähnlich zu ein PnP-Runde, nur dass die Lösung von verzwickten Situationen tatsächlich dargestellt werden musste und nicht durch Worte konstruiert werden konnte. Aber als Spielleitung habe ich auch hier ständig die Gruppe (als NSC) begleitet, ihnen Hinweise gegeben, damit die Spieler auf andere Ideen kommen sowie Missverständnisse ausgeräumt. Das war auch notwendig, gab es manche Rätsel, bei denen die versammelten Spieler schlicht verzweifelt sind, weil sie einfachste Sätze anders interpretiert haben, als wie ich sie intendiert hatte. Im Larp fehlt natürlich die Flexibilität des PnP und die Planung kann nicht so perfekt sein, dass sie alle möglichen Probleme abfängt. Um dann noch handeln und improvisieren zu können, braucht es, meiner Meinung nach, einer Spielleitung bei der Spielergruppe. In dem Falle ging das sehr gut, weil die Gruppe klein und zusammen war. Die hatten sich zwar zwischenzeitlich aufgeteilt, mussten aber dennoch ein zentrales Rätsel lösen, wodurch sie immer wieder zusammenkamen.

Gemietet war eine Jugendherberge nahe des Veranstaltungsortes, der Burg Lohra. Jeder hatte frische Bettwäsche und Vollpension. Das Orga-Team ist einen Tag früher angereist und das war auch bitter notwendig. Erst im Aufbau- und Einkaufprozess zeigt sich nämlich, dass kleine Dinge einen das Genick brechen können. Nachdem Großeinkauf wollten wir mit Kochen anfangen, soweit so gut. Dann fehlt uns spätestens bei der Vorbereitung der zweiten Hauptspeise auf, dass wir gar kein Spülmittel haben, um die bereits benutzten Pfannen zu säubern. Oder uns geht auf einmal das Lampenöl aus. Das sind eigentlich banale Dinge, an die jeder hätte denken können, aber sie tauchen trotzdem auf und wenn sie auftauchen, müssen sie sofort gelöst werden. Dann passiert es, dass einer nochmal für eine halbe Stunde losfahren muss, um Spülmittel zu kaufen und solange er weg ist, geht es nicht weiter. Das ist tödlich für den Aufbau.

Kosten
Die kleinen Dinge können auch die Kosten spürbar erhöhen. Ich mache für euch einmal eine grobe Kostenaufstellung, damit ihr eine Vorstellung bekommt, was man in welcher Höhe einrechnen muss:

Veranstaltungsort musste mindestens für Fr-So mit 24 Personen gemietet werden, ansonsten galt für die Unterkunft (Zwei- und Dreibettzimmer) 24 Euro pro Person und Nacht. Dazu kamen einmalige Kosten zum Mieten bestimmter Räume pro Tag, die von 10 bis 90 Euro teuer waren. Insgesamt hat die Burg 800 Euro gekostet.

Das gekaufte Essen war für 1 Grillabend, 2 Frühstücke und einen Abend mit 2 Hauptgänge, Torten, Getränke und Alkohol für 400 Euro

Gewandungen für die 20ziger waren recht kostengünstig und da hab ich im Faschingsladen um die 100 Euro bezahlt und da war die Monstermaske, die Waffen und die Hüte mit drin (Weste und schicke Schuhe hatte ich zuhause)

Nun kommt aber der Krimskrams, wie Kerzen, Anzünder, Öllampen, Tischdecken usw.
Der hat tatsächlich 300 Euro insgesamt gekostet, war also fast so teuer wie das Essen.

Insgesamt komme ich damit auf 1600 Euro. Das klingt erstmal viel, wenn man das aber auf entsprechend viele Leute runterbricht, dann hält sich das sehr in Grenzen. Bei 24 Mann hätte jeder knapp 50 Euro ausgeben müssen und ich wäre auf eine Nullsumme gekommen. Essen wären natürlich noch ein paar Euro mehr geworden, wobei aber auch am Ende noch einiges übrig blieb.

Bildergeschichte – Ablauf


Die Gäste werden an der Tafel empfangen und vom Kammerdiener bedient. Jeder sollte sich erst sättigen, bevor es mit den Ereignissen losging.



Hut aber vor dem schaurigen Musiker, der immer zur rechten Zeit am falschen Ort war und es den ganzen Abend lang durchhielt, die Gäste mit unheimlichen Tönen zu verängstigen.


Der Hausherr fällt um, in seiner Tasche wird ein mysteriöser Brief gefunden, es geht los. Jeder verdächtigt erstmal den Nächsten, bis der Kommissar kommt (Spielleitung) und die Gruppe zu den Hotspots führt.


Die Spur führt in die Kappelle.


Dort angekommen, befindet sich der zweite Teil des Briefes, der ein Geheimnis schützt. Um es zu lüften, gilt es, verschiedene Orte zu besuchen und ihre Rätsel zu lösen.


Feuermachen bei Nacht zum Beispiel, um Hilfe anzulocken.


Nachdem die Hinweise offenkundig waren, galt es zu verstehen, was genau in der Burg stattgefunden hat und noch stattfinden wird. Doch natürlich schützt der Mythos seine Geheimnisse….



Ein Wahnsinniger greift mit einer Axt an und jagt die Ermittler durch die Burg! Sie verbarrikadieren sich und finden sich in einer Sackgasse wieder!



Der einzige Ausweg ist die Flucht über die Fenster. Doch unheilvoller Gesang wird laut, das Ritual steht kurz vor seiner Vollendung.



Die Kreatur wurde beschworen und jagt die Ermittler. Die rennen in Panik in alle Ecken. 3 werden verschlungen, bevor endlich der Bannspruch aus den Hinweisen ausgesprochen wird.


Und hier nochmal ein Großteil der Feiergemeinschaft. Vielen dank an euch alle! Es war ein unvergesslicher Geburtstag! =)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.