„Spiel Doch!“-Dortmund – eine lohnenswerte Messe?

Ich war jetzt das Wochenende auf der Dortmunder Spielemesse „Spiel Doch!“ und es war der Besuch meiner ersten Brettspielmesse überhaupt. Ich komme mit vielen positiven Eindrücken zurück, von denen euch gerne berichten will.

Rahmendaten

Ich hatte im Vorfeld schon nach Spielemessen recherchiert. Immer wieder tauchten privat organisierte Veranstaltungen auf, die zwar keinen Eintritt kosteten, aber sich dafür eher im kleineren Rahmen abspielten. Das war in Dortmund nicht der Fall. Es wurde eine komplette Messehalle des hiesigen Messegeländes mit Ständen, Tischen und Stühlen gefüllt. Eintritt pro Person war 10 Euro und die Veranstaltung lief von 10-18 Uhr. Die Halle war sehr gut besucht und was mich am meisten überrascht hatte, es gab überall die realistische Möglichkeit, die Spiele auszuprobieren.

Der Fundus

Ganz gleich ob kleine, alte, neue oder komplexe Spiele: im Spielangebot gab es alle Arten von Brettspielen. Kinder erfreuten sich über handgroße Puzzleteile und Spielfiguren, Kenner über das Brettspielmuseum und Schatzjäger über die zahlreichen Verkaufsstände, die ihre Lager nach angestaubten und besonderen Spielen durchsucht hatten. Selbst Schachspieler hatten ihren Spaß mit Magnetschach, bei dem Schachfiguren sich magnetisch mit anderen verbanden und zusammen bewegten, was vollkommen neue Zugmöglichkeiten eröffnete. Für jede Zielgruppe war etwas dabei. Der Tabletopbereich war zwar nur mit  Warhammer 40k ausgestattet und stark unterrepräsentiert, aber es war auch eine Brettspiel- und keine Tabletopmesse. Neben den Verlagsständen fanden sich dann noch Anbieter von Merch, Rollenspielbüchern und die zu erwartenden Essensstände. Als Randerscheinungen ließen sie aber den Brettspielen ihre verdiente Bühne.

Größter Vorteil: Selber spielen

Für jemanden, der bisher nur zur Games Convention gefahren ist, war das ein schlagendes Herausstellungsmerkmal. Anstatt sein Unverständnis über Menschen zu äußern, die in der 6h Fortnide Warteschlange für ein Ingame-Lamaspray anstehen, um dann selbst in einer 2h Warteschlange zu landen, konnte man hier direkt losspielen. Aus einer breiten und bunten Auswahl aktueller, noch nicht veröffentlichter und klassischer Titel konnte ich mir ganz unkompliziert ein Spiel nehmen, mich an einen der zahlreichen Tische setzen (etwa 1/3 der Halle bestand nur aus Tischen und Stühlen) und spielen.

Ich muss an dieser Stelle noch einmal betonen, wie wichtig diese Möglichkeit für Brettspiele ist. Anders als bei Computerspielen, deren Gameplay und Atmosphäre sich auch über Videos gut nachvollziehen lässt, ist das bei Brettspielen deutlich schwieriger. Die Dynamiken mit anderen Spielern, das Spielgefühl oder auch der Spielkomfort lassen sich kaum digital erleben. Dazu kommt, dass die Brettspielverleihe, die noch in Corona-Zeiten aktiv waren, mittlerweile geschlossen sind. Das Geschäftsmodell schien sich nicht rentiert zu haben. Deswegen stellte die Brettspielmesse eine großartige Chance da, um potentielle Käufe vorher testen zu können. Dies habe ich dann auch getan:

Das erste Spiel war Planet Unknown ein unterhaltsames Legespiel.

Grand Age of Rome ist mit seiner Drehscheibe für die Ausbauprovinzen und Intrigen ein äußerst dynamisches Spiel

Zum Abschluss gab es noch ein serious game über Friedrich Ebert. Das habe ich mir dann am Stand auch direkt gekauft.

Fazit

Es war eine tolle Erfahrung. Mittlerweile gibt es so viele kreative Spiele auf dem Markt, dass es schon Spaß macht, allein durch die Kinderabteilung zu gehen und die zahlreichen Geschicklichkeitsspiele zu bewundern. Bis auf die Cosplayer in der Warhammer Ecke waren die Schauwerte aber eher bei den Spielen selbst verteilt. Zahlreiche größere Verlage stellten hier ihre Neuheiten vor und ließen an den zahlreichen Tischen spielen. Zudem gab es auch ein Brettspielmuseum, Krabbelkisten und verstaubte Schätze, die auf einen neuen Besitzer gewartet haben. Ich konnte sehr viel entdecken und ausprobieren. Genau das ist es, was ich von einer Brettspielmesse erwarte und was mir als passionierter Brettspieler aktuell fehlt. Ich werde beim nächsten Mal also sicher wieder dabei sein.  

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